Mit dem Begriff Altdeutscher Schäferhund wird heute im allgemeinen Sprachgebrauch überwiegend der Deutsche Schäferhund mit längerem Deckhaar bezeichnet. Dieser wird in unterschiedlichen Verbänden gezüchtet.
Der Grund ist in der Geschichte des Deutschen Schäferhundes zu finden. Nachdem der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) beschlossen hatte, dass der langstockhaarige Typ nicht mehr zur Zucht zugelassen werden solle, gründeten einige Züchter einen eigenen Zuchtverein, um den langhaarigen oder langstockhaarigen Typ durch eigene Zucht zu erhalten. Als Name wurde "Altdeutscher Schäferhund" verwendet.
Der SV beschloss, den langstockhaarigen Typ ab 2010 wieder zur Zucht zuzulassen.[1]
Ursprünglich bezeichnet der Begriff Altdeutscher Schäferhund einige alte Schäferhund-Schläge, die nicht in der Zucht des Deutschen Schäferhundes aufgegangen und jetzt unter dem Oberbegriff Altdeutsche Hütehunde zusammengefasst sind.[2] Dessen ungeachtet findet die ursprüngliche Bezeichnung weiterhin Verwendung.
Zucht in der DDR
Mit der Teilung Deutschlands ging auch eine Teilung der Hundezucht vonstatten. Es entwickelten sich getrennte und voneinander unabhängige Zuchtlinien.
In der Deutschen Demokratischen Republik wurde bei der Zucht von Deutschen Schäferhunden großer Wert auf das Zurückdrängen der Hüftdysplasie (HD) gelegt. Während 1968 noch mit Hunden mit mittlerer HD gezüchtet wurde, wurden ab 1972 nur Hunde mit im ungünstigsten Fall leichter HD zur Zucht eingesetzt. Ab 1979 wurde nur noch mit HD-freien Tieren gezüchtet. Diese Zuchtrestriktionen führten zu einem deutlichen Rückgang der HD. Statistiken der DDR-Zucht weisen für 1985, das Jahr mit der niedrigsten HD in der DDR-Zuchtgeschichte, 94,4 Prozent HD-freie Tiere aus.
Verwendung
Der ursprüngliche Verwendungszweck des Deutschen Schäferhundes war der eines Herdengebrauchshund. Er hütete und bewachte mit dem Schäfer die Herde.
In seiner ursprünglichen Funktion wird der Deutsche Schäferhund kaum noch eingesetzt. Stattdessen wird er als Diensthund bei Militär, Zoll und Polizei verwendet. Der SV unterhält ein eigenes Rettungshundewesen, welches der Internationalen Rettungshunde Organisation (IRO) angeschlossen ist. Als Lawinensuchhund ist der Schäferhund vor allem in den bayrischen Alpen tätig und hat den Bernadiener dank seiner Leichtigkeit beim Durchstöbern der Schneemassen schon vor langer Zeit abgelöst. Er wird ebenso erfolgreich als Blindenführhund eingesetzt.
Im privaten Bereich kann der Schäferhund in jeder Hundesportart eingesetzt werden und ist nicht auf den Schutzhundesport begrenzt. Er eignet sich gleichermaßen für Obedience und Agility. Aufgrund seiner hervorragenden Riechleistungen kann er erfolgreich bei Fährtenarbeit oder Mantrailing geführt werden. Neben all diesen Einsatzbereichen kann er natürlich auch als reiner Familienhund gehalten werden. Eine dem Hund angemessene Aufgabe oder eine gemeinsame sportliche Betätigung sind dabei wichtig.
Einer Statistik der FCI aus dem Herbst 2012 zufolge, bei der 25 Länder berücksichtigt sind und über 2 Millionen Hunde erfasst wurden, führt der Deutsche Schäferhund mit knapp 130 000 neu eingetragenen Hunden nach dem Labrador Retriever mit gut 190 000 Neueintragungen die Tabelle an. Dabei fehlen die Eintragungszahlen für den Deutschen Schäferhund in einem dieser Länder.
Quelle: Wikipedia